Mit dem Fledermaus-Detektor im Riemer Park

Wer treibt sich nachts im Riemer Park herum? Dieser Frage ging Sandra Pschonny, Biodiversitätsberaterin der Stadt München, zusammen mit 16 Erwachsenen und 12 Kindern in einer lauen Septembernacht nach. Sie hatten sich am 15.9. zu einer ganz besonderen Exkursion in der Grünwerkstatt getroffen, um geheimnisvolle Flatterer aufzustöbern. Wie und wo leben Fledermäuse im Riemer Park? Profimäßig ausgerüstet mit einem Bat-Detektor ging es dann los. Beim Start war es noch hell genug, um am Skatepark und über dem Bolzplatz jagende Fledermäuse mit eigenen Augen zu erspähen. Die fliegenden Insektenfresser haben vermutlich den Kindern, die dort noch Fußball spielten, ein bisschen die Mücken vom Hals gehalten.

Mit zunehmender Dunkelheit machte sich der Exkursionstrupp zum Baumbestand und Richtung Riemer See auf. Hier kam der Fledermaus-Detektor zum Einsatz: das Gerät wandelt die für menschliche Ohren sonst nicht wahrnehmbaren superhohen Rufe der Fledermäuse in hörbare Klick- und Knacklaute um. So ließ sich herausfinden, welche Arten hier auf Jagd gingen: Zwergfledermäuse und Rauhaut- oder Weißrandfledermäuse wurden am Smartphone bzw. Tablet über die Aufzeichnung ihrer Echolotrufe (Spectrogramm) erkannt. Ob über der Wasseroberfläche auch seltene Wasserfledermäuse auf Beutefang waren? Leider haben die zwei Aufsteck-Mikrofone keine Rufe von ihnen aufgezeichnet. Das tat den Fledermausfans aber keinen Abbruch.
 

Bei der Biodiversitätsberaterin wurden sie ihre Fragen los. Ein aufmerksames Kind wollte wissen, ob man denn Fledermäuse überhaupt sehen kann, wenn sie 60 Stundenkilometer schnell fliegen, wie es in dem Fledermaus-Leporello zu lesen war, das die Teilnehmer zur Info bekamen. Die Expertin gab zu, dass tatsächlich einige Fledermäuse sehr schnell unterwegs sind und erklärte den Nachtwanderern, warum Fledermäuse für unser Ökosystem wichtig sind. Mehr Infos, wie wir ihnen mit Nistkästen und naturnahen Balkonen und Gärten helfen können und welche Förderung es dafür gibt, kann man unter: www.muenchen.de/biodiv-foerdern nachlesen.

Aufgrund des erfreulich regen Interesses an den nächtlichen Flatterern planen das Referat für Klima- und Umweltschutz der Landeshauptstadt München und ECHO e.V. im nächsten Jahr eventuell weitere Exkursionen.

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